Gesunde Ernährung an Schulen
Gesunde Ernährung ist wichtig – vor allem wenn man noch wächst. Um in der Schule gut mit zu kommen und fit zu sein, brauchen Schüler eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung. Um die meist berufstätigen Eltern zu entlasten, bieten immer mehr Schulen ein Mittagessen für ihre Schützlinge an. Das ist an sich eine gute und notwendige Entwicklung, doch leider ist das, was die Kinder dort serviert bekommen, selten ausgewogen und gesund. Die Mengen an Fleisch, Zucker und Fett, die die Heranwachsenden zu sich nehmen sind verglichen mit den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung viel zu hoch.
Dass eine Schulspeisung nicht nur aus Bioprodukten bestehen kann, ist bei einem Prokopfbudget von rund drei Euro pro Mahlzeit verständlich. Dass die Kinder jedoch statt vitaminreichem Obst und Gemüse mehr Fleisch auf den Tellern haben, als gut für sie wäre, ist purer Nonsens. Der Grund, mit dem viele Anbieter argumentieren ist der Preis: Eine ausgewogene Ernährung sei schlichtweg zu teuer. Dabei dürfte doch jedem, der regelmäßig einkaufen geht, klar sein, dass so ein Schnitzel im Einkauf deutlich teurer ist als etwas Obst oder Rohkost. Hinzu kommt noch, dass die Speisen, die in den Schulen auf den Tisch kommen, meist von verschiedenen Anbietern aus der Region kommen und nicht vor Ort frisch zubereitet werden. Auch die Verwendung von Tiefkühlkost ist gang und gäbe an deutschen Schulen.
All die Schlagzeilen, die immer wieder in der Presse zu lesen sind, zeigen eines: Wir müssen unsere Hausaufgaben in Sachen Mittagessen an Schulen um einiges gründlicher machen. Saftiges Obst, frisches Gemüse und ein abwechslungsreicher Speiseplan müssen schnellstens her. Hinter dem vielbenutzten Preisargument können sich die Verantwortlichen nicht weiter verstecken. Immerhin muss eine gesunde Ernährung nicht teuer sein. Durch den Einsatz von regionalen und saisonalen Produkten und Waren aus Überproduktionen kann man mit ein wenig Zeit und Geschick leckere und kindgerechte Gerichte zaubern – ganz ohne Zusatzstoffe, TK-Ware oder bergeweise Fleisch aus Massentierhaltung.
Nicht zu vernachlässigen ist zudem der Fakt, dass gerade in jungen Jahren der Ernährungsstil eines Menschen geprägt wird. Das bedeutet, dass die Schulkinder die Ernährungsgewohnheiten, die sie mitunter durch das Schulessen erwerben, ihr Leben lang beibehalten könnten. Je gesünder Kinder also ernährt werden, desto gesünder werden sie essen, wenn sie erst einmal erwachsen sind. Deshalb gilt es für Kommunen, Politiker, Lehrer, Eltern und Essenslieferanten schnellstmöglich zu handeln, um eine neue Generation nachhaltiger und gesundheitsbewusster Konsumenten hervorzubringen.